Mittwoch, 20. Dezember 2017

Alle Jahre wieder - verkürzter (UBB-)Zug während des Winterfahrplans

Pünktlich zum Fahrplanwechsel spart die Bahn wieder scheinbar grundlos einen Wagon über die Winterzeit ein. - Noch immer habe ich Hoffnung, die Vernunft könnte doch noch siegen. Bisher leider umsonst!

Wie jedes Jahr ist man erstaunt, weil man sich nach wie vor fragt, warum nun Menschen während der Heimfahrt am Nachmittag (Abfahrt 16:07 Uhr Greifswald Süd) stehen müssen, obwohl der Zug im Sommer mit zwei Wagons fährt. Je schlechter das Wetter von der Witterung wird, desto mehr Menschen steigen auf die Bahn um. - Aber auch damit ist die Bahn-Verwaltung nicht zu beeindrucken. Dank dieser menschlichen Komprimierung ist es auch für Grippeviren ein Leichtes, sich problemlos auszubreiten. Wenn schon nicht per Klimaanlage, so doch durch engen Körperkontakt.

Ich wünschte wirklich, daß die Personen, die die permanente Einsparung des Wagons zur Winterzeit zu verantworten haben, einfach mal einen Monat auf diesen Pendelverkehr im Winter angewiesen sind und die Früchte ihrer Arbeit "kosten" dürfen. Meine Überzeugung ist, das würde ziemlich schnell die Sachlage ändern.

Was genauso trostlos ist, ist die Situation, daß man als Pendler keinen konkreten Ansprechpartner hat, der solche Mißstände beheben würde. Man hat den Eindruck, weder Bahn noch das Land interessieren sich dafür und somit verschwindet jegliche Eingabe in Unverbindlichkeit mit freundlichen Grüßen im schwarzen Loch.

Vielleicht möchten Sie es auch mal ausprobieren? Dann nutzen Sie doch das "Kontaktformular Kundendialog Nahverkehr" und berichten Sie von Ihren Erfahrungen.

Mittwoch, 8. November 2017

Ende des GTV - der Pendler als Goldesel?

Mit Schreiben vom 25.10.2017 wurde man als Pendler durch die Bahn informiert, daß der Gemeinschaftstarif der Tarifgemeinschaft Vorpommern (GTV) zum 09.12.2017, 24 Uhr eingestellt wird.
Bisher umfaßte dieser Tarif für die Strecke Stralsund - Greifswald die Bahnfahrt 2. Klasse, sowie die kostenlose Nutzung des Nahverkehrs in beiden Städten zu einer monatlichen Gebühr von 133,33 EUR im Monatsabonnement.

Nunmehr gibt es nur zwei Alternativen im Angebot ab 01.01.2018:

a)"Nach Auslaufen Ihres GTV-Abonnements haben Sie die Möglichkeit, in die Greifswald-Stralsund-Monatskarte von 190,00 EUR je Monat zu wechseln. Dieses Angebot beinhaltet auch die Nutzung der Stadtverkehre in Greifswald und Stralsund und ist in den DB-Verkaufsstelen in Greifswald und Stralsund, an den DB Automaten sowie bei den Kundenbetreuern in den Zügen und beim Fahrpersonal in den Bussen ab 10.12.2017 zu erwerben."

b) "Alternativ können Sie aber auch in die DB Monatskarte im Abo wechseln. ... Bitte beachten Sie, dass bei diesem Angebot die Nutzung der Stadtverkehre in Stralsund und Greifswald nicht mehr möglich ist. Die Fahrtberechtigungen in den Stadtverkehren müssen Sie jenach Bedarf gesondert erwerben.
Wenn Sie sich für den Wechsel in das DB Abo oder in die DB Jahreskarte im Abonnement entscheiden, dann zahlen Sie nach aktuellem Tarifstand für die Relation zwischen Greifswald und Stralsund bei monatlichem Einzug: 121,80 € und bei Einmalzahlung: 1.388,20 €."

Das bedeutet, bisher konnte ich für 133,33 EUR/Monat die 2. Klasse im Zug sowie die Stadtverkehre in Stralsund und Greifswald kostenlos nutzen. Wenn ich dies weiterhin tun möchte, dann beträgt ab dem 01.01.2018 der monatliche Preis dafür 190,00 EUR. Das entspricht einem satten Preisanstieg von 42,5 %!

Sollte ich mich für die Option ohne kostenlose Nutzung der Stadtverkehre entscheiden, "spare" ich monatlich 11,53 EUR, ein vermeintlicher Preis"nachlaß" von 8,6 %.

Die Monatskarte für den Busverkehr in Greifswald (Erwachsener, ohne Ermäßigung) kostet 39 EUR/Monat.
(Diesen Preis könnte man noch in Kombination mit Sommer- und Winterticket auf überschlagsweise 33,58 EUR/Monat reduzieren.)

Eine Monatskarte für den Nahverkehr in Stralsund (Erwachsener, ohne Ermäßigung) kostet 38,50 EUR/Monat.

Eine Einzelfahrt kostet in beiden Städten 2 EUR (Erwachsener, ohne Ermäßigung).

Nun frage ich mich, wie so ein enormer Preisanstieg um 42,5 % zu erklären ist? - Weiterhin frage ich mich, wie man die Differenz zwischen 121,80 EUR und 190,00 EUR (entspricht 68,20 EUR) allen Ernstes rechtfertigen möchte?
Als Pendler kann man nur an einem Ort sich aufhalten, demzufolge könnte man davon ausgehen, daß man maximal 50 % des jeweiligen Stadtverkehrs nutzen kann. Weiterhin geht man eigentlich davon aus, daß wenn man schon ein Abonnement für den Nahverkehr (in diesem Fall Zug bucht), daß auch ein finanzieller Anreiz zur Nutzung für den Stadtverkehr gegeben wird. - Momentan erscheint es mir als eine willkürliche Ansetzung einer Monatsgebühr zum Zwecke der Gewinnmaximierung. Die kostenlose Fahrradmitnahme wird mit keiner Silbe thematisiert. - Ein absolutes Armutszeugnis für die Mitwirkenden des GTV, Stadt und Land.

Montag, 3. April 2017

Was kostet der Radtransport bei der Bahn?

Hier der aktuelle Link zur Übersichtsseite "Mit Rad und Bahn unterwegs" der Bahn: https://www.bahn.de/p/view/service/fahrrad/preise_fahrradmitnahme.shtml


Allerdings sind leider die Preise bei Tochterunternehmen oder Privatbahnen nicht aufgeführt.

Mittwoch, 22. März 2017

Aufruf zur kostenlosen Radmitnahme im Nahverkehr

Heute morgen im Radabteil. Ein Mitfahrer hatte sein Sportrad dabei und fragte die sympathische Schaffnerin, warum er denn zu der ohnehin schon teuren Fahrkarte noch extra ein teures Ticket für die Fahrradmitnahme benötigen würde? Die Schaffnerin stellte zur Option, er könne alternativ ein Klapprad nehmen. Daraufhin erwiderte der Mitfahrer, daß er gern den Rückweg zwischen Arbeits- und Wohnort mit dem Sportrad absolvieren würde und ein Klapprad dafür nicht geeignet ist. - Ich kann ihm da nur völlig recht geben!


(Zum einen gibt es noch immer keinen ausgebauten Radweg zwischen Stralsund und Greifswald und zum anderen muß man damit im Zickzack über Dörfer fahren. Dafür ist ein Klapprad unbrauchbar.)


Ich warf ein, daß ich es auch nicht verstehen würde, warum die kostenlose Fahrradmitnahme in Nahverkehrszügen in MV gestrichen wurde, während andere Bundesländer (z. B. Thüringen) zeigen, daß es auch anders geht. Die Schaffnerin warf ein, daß es gerade im Sommer aus Kapazitätsgründen nicht möglich sei, so viele Fahrräder mitzunehmen und daher die Beförderungspreise zwangsläufig hoch seien. - Ich fragte, warum man nicht einfach einen Wagon mehr anhängt? - Keine weiteren Argumente der Schaffnerin mehr. - Ja, sie könne ja auch nichts für diese Regelung und würde aber gern die Telefonnummer der Beschwerdestelle weitergeben. - Wem nützt das wirklich was?
Die Schaffner an der Front sind nicht in diese Entscheidungen eingebunden und ich unterstelle aus bisheriger Erfahrung, die Entscheider sind nicht auf Fahrräder angewiesen und haben daher kein Interesse an einer nutzerorientierten Lösung.
Wer wirklich etwas für Pendler und den Umweltschutz tun möchte, der sollte endlich wieder eine kostenlose Fahrradmitnahme in MV im Nahverkehr einführen.
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.


Grundsätzlich stimme ich der Schaffnerin zu: Die Nahverkehrszüge, gerade auch freitags sind sehr voll. Da habe ich mich schon häufig gefragt, warum man nicht mit einem Wagon zusätzlich fährt. Problematisch sind meiner Meinung auch die neuen Abteile. Früher hatte das Abteil rechts und links am Einstieg ein Mehrzweckraum an den sich in der Mitte der abgeteilte Raum mit den Sitzplätzen anschloß. - Heute, wird ein Mehrzweckraum zugunsten einer größeren Anzahl von Sitzplätzen eingespart und der vorhandene nur minimal vergrößert. Das komprimiert die Zahl von z. B. Fahrrädern zwangsläufig an bestimmten Abstellplätzen und erschwert den Einstieg.
Dazu kommt, daß es Wagons gibt, die an Stelle des Mehrzweckraums einen Rollstuhlraum vorhalten (finde ich grundsätzlich gut, ich hätte es nur offener für auch andere Mitfahrer gestaltet). Dort darf man als Radfahrer offiziell sein Rad nicht abstellen.
In der Praxis kann das so aussehen: Man hat beispielsweise einen Nahverkehrszug mit drei Wagons. Eigentlich hätte man 6 Türen als Einstieg zur Verfügung (mit den früheren Mehrzweckabteilen war das so), reell sind es mit Rad nur zwei. Man kann als Radfahrer wählen: Wagon eins, Tür eins: Mehrzweckabteil mit integrierter Toilette, die sich zum gesamten Raum öffnet; ggf. eine Seite mit Klappsitzen nicht nutzbar, da dauerhaft fixiert (bisher keine Erklärung dafür gefunden). Wagon zwei - nicht nutzbar, da nur Rollstuhlabteil. Wagon drei, Tür fünf nutzbar, da Mehrzweckabteil; allerdings ungünstig, da a) meist schon stark frequentiert (siehe begrenzte Abstellmöglichkeiten) und b) völlig ungünstig bei Ankunft gelegen, da die "schiefe Ebene" zur Weiterfahrt in die Stadt bei Tür 2 oder 3 liegt.

Vorschau: Fahrplan 2018

Werden Sie aktiv und geben Sie eine Rückmeldung an die Bahn, wie gut die Taktung und Fahrzeiten im Fahrplan 2018 sind: http://www.vmv-mbh.de/fahrplan-2018.html
Sie können sich die Fahrplanentwürfe für den Jahresfahrplan 10.12.2017 bis 08.12.2018 anschauen. Wie durch die Webseite zu erraten, handelt es sich hier um Informationen des VMV, also der Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern.


Ich hatte diesen Aufruf über das Radio gehört. Als ich dann Tage später den Link finden wollte, verbrachte ich einige Zeit mit der Suchmaschine. Auf der Bahnseite (eigentlich der logischste Einstieg), wurde ich nicht fündig. Ich probierte es mit dem Suchwort "Fahrplan 2018" und ähnlichem. Hier ist die "Bürgerbeteiligung" erschwert.

Mittwoch, 15. Februar 2017

UBB im Winter nun doch mit 2 Wagons

Nach langen Jahren des scheinbar willkürlich verkürzten Zuges der UBB zur Winterzeit zur besten Pendlerzeit am Nachmittag, fährt nun die UBB erstmalig zur Saison zwischen Greifswald und Stralsund, Abfahrt 16:05 Uhr Greifswald Süd, wieder (wie zur Sommerzeit regulär) mit zwei Wagons. Zur Freude der Mitfahrer. Das muß an dieser Stelle positiv erwähnt werden.

Allerdings ist wenig verständlich, warum nach dem Fahrplanwechsel im Dezember 2016 die Abfahrtszeit, entgegen aller anderen Abfahrtszeiten (z. B. 14:19 Uhr, 15:17 Uhr, 17:17 Uhr, 18:17 Uhr) im Regionalverkehr in dieselbe Richtung über 10 Minuten vorverlegt wurde zu 16:05 Abfahrt in Greifswald Süd? Das ist ungünstig.

Freitag, 27. Mai 2016

Zeitkarten (GTV) und IC

Wieder etwas dazu gelernt.
Als Inhaber einer Zeitkarte im GTV wollte ich, von einer Dienstreise kommend, den nächstmöglichen Zug zum Heimatort nutzen. Dieser Zug erwies sich als IC. Da meine Zeitkarte nur für den Regionalverkehr ausgestellt ist, nahm ich naiverweise an, es genüge, den IC-Zuschlag als Aufpreis zu meinem ohnehin vorhandenen Fahrticket zu zahlen. Völlig falsch! - Die freundliche Dame am Zugschalter wies mich darauf hin, daß meine GTV-Zeitkarte keinerlei Wert im IC hat und ich daher eine neue Fahrkarte für die gesamte Strecke lösen müßte.
Bei so viel Ignoranz der Bahn habe ich mich also auf eine Wartezeit über eine Stunde (durch Bauarbeiten verlängert) eingestellt, den halbleeren IC vor mir abfahren sehen und auf den nächsten Nahverkehrszug gewartet. Nicht schön, aber bezeichnend für die Pendler-Politik der Bahn. Da vergeht mir jegliche Lust, die Bahn (zusätzlich) zu nutzen. Schade!